Arbeit und Kinder

Methode
Rollenspiel

Ziele

• Information über die reproduktiven Rechte von Frauen
• Sensibilisierung für Diskriminierungspraktiken
• Förderung von Gleichheit, Gerechtigkeit und Verantwortungsgefühl

Checklist
Materialien: – –
Zeit: 90 Minuten (im Alphabereich das Doppelte)

Ablauf
Am Anfang der Übung steht ein kurzes Brainstorming zum Thema Rechte von Frauen am Arbeitsplatz, hierbei kann der Fachbegriff „reproduktive Rechte“ erläutert werden. Danach werden Kleingruppen gebildet (3-5 Personen). Hintergrundszenario für das Rollenspiel wird vorgestellt:
Maria ist seit fast einem Jahr arbeitslos und sucht dringend nach einer Stelle. Vor zehn Tagen hatte sie ein Bewerbungsgespräch für ihren Traumjob – genau das, wonach sie gesucht hat! Alles ist gut gelaufen und die Stelle wurde ihr angeboten. Die Firma hat sie zu einem Termin mit dem Personalchef Herrn Wladstock zur Unterzeichnung ihres Arbeitsvertrags gebeten. Im Bewerbungsgespräch war bereits über ihre Pflichten und andere Fragen, die mit der Arbeit zu tun hatten, gesprochen worden. Gerade als Maria den Vertrag unterzeichnen wollte, hatte Herr Wladstock gesagt, dass sie sich schriftlich verpflichten muss, in den nächsten zwei Jahren kein Kind zu bekommen. Das sei Voraussetzung für die Stelle. 

Nach Klärung von Verständnisfragen hat jede Kleingruppe 20 Minuten (oder mehr) Zeit, sich einen Schluss für die Geschichte auszudenken und darauf aufbauend ein Rollenspiel zu entwerfen. Das Rollenspiel sollte mit dem Termin zwischen Maria und Herrn Wladstock beginnen und nicht länger als fünf Minuten dauern. Jede Kleingruppe führt ihr Rollenspiel vor. 

Diskussionsfragen
• Waren die jeweiligen Szenarien realistisch? Was waren die Stärken und wo lagen die Schwachstellen, wie Maria sich in den einzelnen Sequenzen verhalten hat? Wie schwer ist es, sich in solchen Situationen durchzusetzen, ohne aggressiv oder unterwürfig zu werden?
• Welche Rechte haben Frauen am Arbeitsplatz hierzulande, wenn sie schwanger werden?
• Warum wollte die Firma Maria eine solche Bedingung aufzwingen? Ist das gerecht? Warum? Warum nicht?
• Wurden damit Menschenrechte verletzt? Wenn ja, welche?
• Würde dasselbe passieren, wenn Maria ein Mann wäre? Warum? Warum nicht?
• Was kann man tun, um die reproduktiven Rechte von Frauen zu fördern und zu schützen?

Quelle
Bundeszentrale für politische Bildung, Deutsches Institut für Menschenrechte, Europarat (Hrsg.) (2005): Kompass – Handbuch zur Menschenrechtsbildung für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit, S. 75–77. Ausführliche Beschreibung.

ALPHAÜBUNGEN darauf aufbauend
• Ausgangsszenario als Text austeilen (16.-20. Schrift) und lesen lassen (Globalverständnis, gemeinsames Wörterbuch). 
• Wichtige Wörter „arbeitslos“, „Bewerbungsgespräch“ etc. auf einem extra Blatt abgetippt
• noch einmal lesen und schreiben
• im nächsten Schritt sich gegenseitig diktieren lassen
• selbstständige Kontrolle anhand des Blattes 
• Freies Schreiben: Jeweils ein Ende jetzt selbst schreiben – muss nicht dasjenige der Gruppenarbeit sein.